14. Mai 2011

Twisted

"Die scheiß Schule. Ich hasse diesen bescheuerten Mathelehrer." "Mein Freundinnen haben mich heute versetzt. Sie wollen was für sich machen." "Ich wünschte ich wäre nie geboren." "Shit. Mein t-shirt geht mir nicht über den Arsch" "Oh Gott, so kann ich doch nicht in die Schule gehen!"

"Ich möchte die Farben sehen. Möchte wieder bestaunen können, wenn das Licht sich am frühen Morgen einen Weg durch die Baumkronen bahnt." "Mein größter Traum ist es, eine Schule zu besuchen- lesen lernen, damit ich die Welt besser begreifen kann." " Mein Hände sind wund von der vielen Arbeit doch meine Eltern lassen mich nichts anderes tun. Wir brauchen das Geld" "Wo kann ich heute schlafen?"

Uns geht es gut. Zu gut. Merken wir überhaupt noch, dass es andere Probleme gibt, als die Unseren? Die man nicht mal als Probleme bezeichnen darf. Das ist doch nichts, wenn man an das Leid anderer denkt. Kinder, dessen Lebenswunsch es ist, einmal in die Schule gehen zu dürfen. Die sich freuen würden, wenn sie überhaupt einen Mathelehrer hätten. Egal wie streng, wie hässlich und wie gemein er wäre. Wenn wir uns aufregen, dass wir heute "nichts" zum anziehen haben-wobei wir vor einem gefüllten Kleiderschrank stehen, dann ist das verrückt. Und doch machen wir es. Schließlich haben wir hier andere "Grundlagen" als ín den ärmeren Ländern. Und wenn die Beine "zu dick" sind, dann müssten wir uns eigentlich im klaren sein, dass wir froh sein sollten, dass wir in Besitz zweier gesunder Beine sind. Wie oft denken wir etwas wie "ich wäre so gerne anders, warum bin ich nur in dieser komische Familie hineingeboren?". Müssten wir nicht eigentlich dankbar sein, dass wir in Deutschland leben dürfen. Das wir keinen Hunger leiden müssen. Für das alles, was andere nicht haben. Nein, wir schauen nur auf das,  das nicht in unserem Besitz ist. Eigentlich erbärmlich.

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